Entwicklung und Ursprung der systemischen Beratung

 

Die systemische Therapie und Beratung erfährt seit den 70er Jahren eine sich rasch verbreitende Anerkennung und Entwicklung.

Ihre Wurzeln hat die systemische Beratung und Therapie in der Familientherapie: In den 50er Jahren etablierte sich die Familientherapie als eigenständiges Verfahren, die Familie wurde in ihrer Ganzheit betrachtet, statt nur in Einzel-oder Gruppentherapien zu arbeiten.

Die Annahme, dass Störungen und Symptome ursächlich in der Psyche des Einzelnen begründet sind, machte der Erkenntnis Platz, dass menschliches Handeln, Denken und Fühlen im Kontext des sozialen Miteinanders gesehen werden muss.

Daraus entwickelte sich der „systemische Blickwinkel“, der die Familie als soziales System begriff. Die daraus resultierenden Erkenntnisse und Fragestellungen ließen sich auf andere soziale Systeme übertragen, in denen Menschen sich bewegen, beispielsweise im Berufsleben, in der Schule oder in der Paarbeziehung.

Die zentrale Frage „Was ist die Ursache des Problems?“ entwickelte sich hin zu Fragen wie „Was erhält das Problem aufrecht?“ und „Wie konstruieren wir Lösungen?

Einen überragenden Gründer der systemischen Therapie oder Beratung gibt es nicht. Vielmehr handelt es sich um eine rasant verlaufende Entwicklung, die unabhängig von einander stattfand.

Impuls gebend für die Sichtweise, den Menschen therapeutisch nicht isoliert als Individuum zu sehen, sondern mit systemtheoretischen Konzepten und daraus resultierenden Interventionen in der Beratung und Therapie zu arbeiten, waren beispielsweise Virginia Satir, Salvadore Minuchin, Gregory Bateson, John Weakland und Jay Haley.

Innerhalb der systemischen Bewegung gab es selbstverständlich auch Strömungen und Entwicklungen; besonders hervorzuheben ist meines Erachtens das Konzept der lösungsorientierten Kurztherapie, das Ende der 60er und in den 70er Jahren besondere Beachtung fand.

Besonders Milton Erickson hatte sich schon Ende der 50er Jahre mit lösungsorientierten und kurztherapeutischen Ideen befasst. Der Grundgedanke der lösungsorientierten Kurztherapie ist, mit Klienten nicht das eigentliche Problem zu vertiefen, es aus immer wieder neuen Blickwinkeln zu betrachten und die Sitzungen darauf zu verwenden, immer wieder über das Problem und seine Auswirkungen zu sprechen, sondern sich recht schnell möglichen Lösungen zuzuwenden.

Dabei werden die Ressourcen und vorhandenen Kompetenzen des Klienten in den Blick genommen, und jene Fähigkeiten und Möglichkeiten in das Bewusstsein geholt, die der Klient bei sich vielleicht gar nicht beachtet oder relevant findet.

Der Gedanke der Kurztherapie beinhaltet auch, dass die Beratungs- oder Therapiesitzungen nicht notwendigerweise in einer Vielzahl stattfinden müssen und dass zwischen den Gesprächen Raum ist, der eingeleiteten Veränderungen die Möglichkeit gibt, zur Wirkung zu kommen.

Im Zentrum dieser innovativen Ideen standen drei, sich unabhängig von einander entwickelnde, Schulen:

Das Brief Therapy Center, gegründet 1968, in Palo Alto, Kalifornien. Paul Watzlawick, Richard Fisch, John Weakland, Arthur M.Bodin publizierten 1974 ihre neue therapeutische Sichtweise.

Die „Mailänder Schule“, gegründet 1971 in Mailand von Maria Selvini-Palazzoli, Luigi Boscolo, Gianfranco Cecchin und Guiliana Prata.

Das 1978 gegründete Brief Family Therapy Center (BFTC) in Milwaukee, Wisconsin. Hier arbeitete Steve de Shazer mit einer Gruppe gleichgesinnter Therapeuten.

Obwohl alle drei als systemische Schulen zu bezeichnen sind, gab es unterschiedliche Ansätze in der Entwicklung der therapeutischen Interventionen und der wissenschaftlichen Begleitforschung.

Als gemeinsamen Gedanken lässt sich aber die Überzeugung festhalten, dass Beratung und Therapie von Anfang an auf die Lösung des Problems fokussieren und nicht auf das Problem.

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